Bei einer "Ori" haben die Teilnehmer die Aufgabe, anhand einer vom Veranstalter vorgegebenen Beschreibung eine bestimmte Strecke zu befahren, die üblicherweise etwa 75 Kilometer lang ist. Dabei spielen die Beachtung der Straßenverkehrsordnung und das Befolgen der Fahrtanweisung des Veranstalters eine besondere Rolle.
Jeder, der im Besitz eines gültigen Führerscheins ist, darf mit einem für den Straßenverkehr zugelassenen PKW an den Start gehen. Vor dem Start werden die Fahrzeuge einer technischen Prüfung unterzogen sowie Kraftfahrzeugschein und Führerschein des Fahrers überprüft. Ebenso ist eine Bescheinigung über eine Kfz-Haftpflichtversicherung in Höhe von mindestens Euro 1.000.000,- vorzulegen. Das Fahrzeug muß mit einem Fahrer und einem Beifahrer besetzt sein.
Wer zum ersten Mal an einer Orientierungsfahrt teilnimmt, braucht nicht zu fürchten,daß er keine Chance hat. Die Fahrtaufgaben für die Anfängerklasse sind wesentlich einfacher, sodaß die geforderte Fahrtroute relativ leicht zu erkennen ist. Sollten Sie von anderen Teilnehmern überholt werden, bedenken Sie bitte, daß diese aufgrund einer anderen Starterklasse vielleicht routinierter sind. Ebenso kann für diese eine andere Strecke vorgeschrieben sein. Für den Fall, daß Sie merken, daß die Zeit für die ganze Strecke nicht mehr ausreicht, wird empfohlen, das Ziel auf dem kürzesten Wege anzufahren. Es ist immer das Wichtigste, in der Wertung zu bleiben!
Grundsätzlich sollte man mit einer festen Schreibunterlage und diversem Schreibmaterial sowie Markierungsstiften ausgestattet sein. Ein Lineal zum Messen von Entfernungen ist sehr hilfreich. Bei Fahrten in Dunkelheit ist eine (möglichst flexible) Lichtquelle für den Beifahrer unerläßlich.
Der Veranstalter stellt an der Strecke Kontrollschilder (Muster sind am Start zu sehen) und personell besetzte Kontrollposten auf. Die Kontrollposten bescheinigen dem Teilnehmer in seiner Bordkarte die Durchfahrt mit einem Stempel. Die Zahlen oder Buchstaben auf den Kontrollschildern trägt der Beifahrer selbst in seine Bordkarte ein. Im Ziel werden anhand der fehlenden oder falschen Stempel bzw. Eintragungen in der Bordkarte die Abweichungen zur Idealstrecke festgestellt und mit Strafpunkten belegt. Aus der Summe der Strafpunkte pro Team wird die Reihenfolge der Plazierungen ermittelt. Eine Zeitwertung erfolgt nicht. Entscheidend ist also nicht schnelles Fahren, sondern die Aufmerksamkeit der Teilnehmer beim Lösen der Fahrtaufträge.
Hierzu gibt es nun einige gängige Aufgabenstellungen und darüberhinaus eine Vielzahl von Varianten phantasievoller Fahrtleiter. Die einfachste Form der Streckenbeschreibung ist sicher die in Kartenausschnitte eingezeichnete Strecke. Sie müssen dabei die eingezeichneten Pfeile, Striche und Punkte in der Reihenfolge der Nummerierung befahren, wobei grundsätzlich der kürzeste Weg zwischen den Aufgabenteilen zu wählen ist. Eine andere Form der Streckenbeschreibung sind die sogenannten "Chinesenzeichen", die Abzweigungen und Kreuzungen symbolisch darstellen. Bei diesen Symbolen kennzeichnet der Punkt die Richtung, aus der man kommt, die Pfeilspitze markiert die Richtung, in die man weiterfahren soll. Auch diese Art der Aufgabenstellung wird nach Karte gefahren. Seltener sind Strich- oder Pfeilzkizzen, die auf transparenter Folie gezeichnet sind und auf eine beigegebene Karte aufgelegt werden müssen. Hiermit ist dann genauso zu verfahren wie bei einer eingezeichneten Strecke. Gebräuchlich sind auch Überlappungen. Es kann vorkommen, dass sich der Anfang einer Skizze mit dem Ende der vorausgegangenen Skizze überdeckt (überlappt) und man deshalb diesen bereits gefahrenen Streckenteil ein zweites mal befahren muß. Dies ist nur ein kleiner Überblick möglicher Aufgabenstellungen. Sind Sie neugierig geworden? Dann trauen Sie sich, zusammen mit anderen Neulingen an den Start zu gehen. Am Ziel werden wir genügend Zeit haben, im gemütlichen Rahmen miteinander die eigenen Fehler (und die der anderen) zu besprechen.
Die BOM-Veranstaltergemeinschaft freut sich auf Ihren Start.